Hesse (Planet Watson, Snackwolf, Ex- Stehcafe, Ex- Dropkid)
Alben / EPs
1.) Turnstile- Glow on
Die letzten Jahre diese Band nie groß beachtet und dann aufs neue Album gestoßen. Absolut großartig! Blackout, Mistery, Holiday, alles Kracher. Abwechslungsreicher Crossover- Hardcore. Sofort begeistert. Das ganze Album ein Hit.
2.) NOFX- Single Album
Nicht gleich gezündet, aber dann wirklich super Songs entdeckt:I love you more than you hate me, Fuck Euphemism, Linewleum, spitze.
3.) Belvedere - Hindsight Is The Sixth Sense
Schneller, altbekannter Skatepunk, wie ich ihn liebe. Nicht ganz so gut wie das letzte Album, aber immer noch überdurchschnittlich gut.
4.) Descendents – 9th & Walnut
Die Platte hats mir schwer gemacht, da ich Descendents erst ab der Everything sucks lieben gelernt habe und das hier ja alles alte Songs sind. Aber nach Tired Of Being Tired ,einem Megasong, hab ich den anderen noch 20 Chancen gegeben und jetzt passts.
5.) Authority Zero - Ollie Ollie Oxen Free
Sommersonnebiergutelaunemusik. Geht immer.
6.) Useless ID - Most Useless Songs
„Nur“ ne best of- Platte, dafür nur Hits. Schon oft live gesehn oder mit ihnen gespielt. Super Typen, Ohrwurmgarantie mit vielen schönen Erinnerungen.
7.) SNFU- A Blessing But With It A Curse
Großartige kurzweilige Abschieds- EP. Waren live abartig gut. RIP Mr. Chi Pig.
8.) Teenage bottlerocket – Sick Sesh
Der Inbegriff von fantastischem Punkrock. Bin Fan. Klingen wie Ramones in gut.
9.) Goldmark´s a go go- Keep Charlottenplatz alive
Sampler mit großartigen Stuttgarter Bands. Pure Liebe fürs Goldmark´s.
Serien:
Bad Religion- Decades filmed live at the Roxy (1980s,1990s,2000s,2010s)
Daniel ( Dysfunctional Disco Records,Teenpunxinheat ,Tübingen)
Alben:
Finale – Vision de Futuro (Discodrome Records)
Roy & The Devil‘s Motorcycle – Im Reich Der Wilden Tiere (Voodoo Rhythm)
The Exbats – Now Where Were We (Goner Records )
Sehm The Sham - Rest in Shame (Dysfunctional Disco Records)
Ventre De Biche – 3 (Teenage Menopause)
Sun Cousto – Satan And I Walk Under A Rainbow ( We Don't Make It Records)
Mc Rene - Irgendwas Stimmt (Kreʞрek Records)
Bücher:
Sarfraz Manzoor - Greetings from Bury Park: Race, Religion and Rock N' Roll
Patti Smith - Im Jahr des Affen
Torch Blauer Samt – Eine Monografie von Frederik Hahn
Aus dem Archiv – Graffiti in Heilbronn 1988 bis 1998 Bildband
Filme:
The French Dispatch
Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien
Poly Styrene: I Am A Cliché
Podcasts:
Reflektor - von Jan Müller (Tocotronic)
Lichtspielplatz – Der Podcast von Wilsons Dachboden Archiv
Str - Der VfB Stuttgart Podcast
Podcast.Stimmenimkopf
Shows:
Monsters - Rock The Frog Festival
Thee Irma & Louise - Brasserie Lorraine Bern
Sun Cousto- Horst Klub Kreuzlingen
Chris der Berg (Planet Watson, Warsaw, Helmut Cool...)
Auch in diesem Jahr fand ich es nicht so furchtbar einfach, mich für zehn Platten zu entscheiden. Habe ich deshalb auch nicht wirklich getan, sondern mich dafür entschieden, fünf 7“s zu meinen zehn Platten hinzuzufügen, da Singles oder EPs sonst gerne mal untergehen. Natürlich ist das nur ein Weg, noch fünf Platten in die Top 10 zu schmuggeln – aber wie ich finde, ein legitimer. Und das sei auch hier wieder erwähnt: ich wollte für die Platten keine Reihenfolge festlegen.
So, dann starten wir mal ins musikalische Jahr, bevor nächstes Jahr der ganze Vinyl-Karren vor die Wand fährt und wir uns nur noch unsere zehn Flohmarkt-Käufe des Jahres präsentieren (z.B. alte Scorpions).
1. ASOCIAL – Aldrig Som Er
Witzig, die waren im vergangenen Jahr auch in meiner Top-Liste. Die Band ist einfach eine Macht! Und was kann ich dafür, dass die ein Jahr später schon wieder was raushauen? Dabei besteht die Platte aus vier neuen Songs auf der A-Seite und vier neu eingespielten alten Songs auf der B-Seite. Die Stilelemente waren aber damals wie heute dieselben, daher klingt die Platte einfach stimmig. Schnörkelloser D-Beat, wie er sein soll.
2. DANGER DAN – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt
Mit jeder Single-Auskopplung wurde die Spannung auf das Album größer. Genauso wie die Vorfreude. Ich mag die Antilopen und dachte bei der ersten Single, es sei ein musikalischer Ausreißer. Bis mir dann jemand gesteckt hat, dass es ein reines Klavier-Album werden soll. Ich mag Sachen wir Georg Kreisler oder Rainald Grebe gerne und wusste, Danger Dan hat das Zeug dazu, großartige Songs mit großartigen Texten zu schreiben. Hat er eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Lief bei mir nach Erscheinen hoch und runter.
3. TEENAGE BOTTLEROCKET – Sick Sesh!
War für den Sommer angekündigt und kam auf Platte erst im Winter. Teenage Bottlerocket sind eine Band, bei der ich mich immer freue, wenn ein neues Album angekündigt wird. Das Tolle ist, dass man auch tatsächlich nie enttäuscht wird. Hat jetzt trotz des späten Vinyl-Releases etliche Runden auf dem Plattenteller gedreht und wird dabei nicht schlechter. Klar, bei der Band klingt alles gleich, aber das bietet eine gewisse Beständigkeit. Und das was da klingt, klingt gut.
4. MISSSTAND – Bon Apathie
Ich war gespannt, wie die Band nach den Besetzungswechseln bzw. Ergänzungen klingen wird. Ich hab so oft gelesen, dass die Band mit diesem Album seinem Stil treu bleiben würde. Aber das greift zu kurz. Ich finde, dass dieses Album eine enorme Weiterentwicklung darstellt. Und das ist gar nicht so gemeint, dass die Alben davor irgendwie schlecht gewesen wären – im Gegenteil. Aber das jetzt ist eine Stufe drüber. Aber: Patzes coole Bassläufe und Manis obercooler Gesang bleiben auch hier Trademarks. Ein Glück!
5. DESCENDENTS – 9th & Walnut
Auch so eine Band, bei der man ohne zu zweifeln zugreifen kann, wenn ein neues Album angekündigt wird. Irgendwann meinte jemand, dass auf der Platte altes, unveröffentlichtes Zeug sei. Als ich sie auflegte, checkte ich erst, dass das zwar stimmt, die Songs aber neu eingespielt wurden. Tut dem Spaß keinen Abbruch. Erstaunlich, dass die Saitenfraktion auf dem Album eine andere als auf den letzten Alben ist, dennoch aber alles so „vertraut“ klingt. Man hört, dass die Descendents ihren Stil schon früh gefunden haben.
6. Nervous SS/Rat Cage – Skopje vs. Sheffield
Kurz vor Jahresende habe ich diese fantastische Split-LP noch entdeckt. Rat Cage standen vergangenes Jahr schon auf meiner Liste und das mit Recht! Sie knüpfen genau da an, wo die letzte Platte aufgehört hat. Nervous SS aus Mazedonien waren mir bislang kein Begriff, haben mich aber direkt mit dem ersten Ton überzeugt. Was für ein kompromissloses Brett! Beide Bands liefern derartig ab, dass ich mich an der Platte gar nicht satt hören kann. Und was ich an der Split echt mag, ist, dass die Bands perfekt zueinander passen. Uneingeschränkte Kaufempfehlung!
7. ZYSTEM – Relevant
Zystem sind so eine Band, die ich menschlich und musikalisch sehr schätze. Auch hier höre ich eine Weiterentwicklung, wobei die Band eigentlich dem Stil der letzten EP (die überragend war!) treu bleibt, das nun aber auf Albumlänge ausweitet. Eine gute Idee, wie ich finde. Ich mag das Zusammenspiel der beiden Gitarren, die sich soundmäßig und von den Melodien super gegenseitig ergänzen. Das Gleiche beim Gesang. Ich bin Fan!
8. BASTARĐUR – Satan’s Loss of Son
Mal wieder eine Empfehlung von Warsaw-Bassist Phränk. Die Platte war dann allerdings das Geburtstagsgeschenk meiner beiden Brüder. Es handelt sich um das Solo-Projekt des Sängers von Sólstafir, einer Band, die ich bislang vernachlässigt habe (und vermutlich auch weiter vernachlässigen werde). Hier frönt er seiner Liebe zum Crust, reichert die Musik aber mit kleinen Death Metal-Einflüssen und schönen Melodien an. Dazu hat das Schlagzeug einen unfassbar geilen Sound. Top!
9. FAHNENFLUCHT – Weiter Weiter
In Sachen Deutschpunk eine sichere Bank. Das Album knüpft musikalisch und textlich an die letzte Platte an, die ich ebenfalls schon sehr gut fand. Ich mag die Art, wie relevante und aktuelle Themen in Worte verpackt werden. Und ich mag, wie sich die Band entwickelt hat. Die alten Alben enthielten im Endeffekt dieselben Stilelemente wie das neue Material. Dennoch klingt das alles mittlerweile etwas fetter, ohne dass es dadurch an Durchschlagkraft verliert. Gerne mehr davon.
10. EXODUS – Persona non Grata
Wer hätte gedacht, dass Exodus nochmal eine Scheibe raushauen, die mich so überzeugt? Ich erinnere mich gut daran, wie ich die „Tempo of the Damned“ nach Erscheinen gefeiert habe. Danach wurde mir das alles etwas zu belanglos. Auf Anraten von Warsaw-Sänger Schlegel habe ich jetzt aber in die neue Platte reingehört und bin schwer angetan davon. Sie ist nicht ganz so eingängig wie eben erwähnte „Tempo of the Damned“, kommt aber wieder schneller auf den Punkt. Zetro ist und bleibt ein geiler Fronter und ich liebe das Schlagzeugspiel von Tom Hunting.
7“s:
1. LEPER – Ögat//The Eye
Hatte ich letztes Jahr mit der 12“ schon in meiner Liste. Ich mag diese direkte und stumpfe Art von Hardcore. Die 7“ macht da weiter, wo das Album aufgehört hat. Gut so!
2. NEAT MENTALS – It ain’t easy/Virus
Beide Songs dieser Scheibe sind klassisches Neat Mentals-Material, was ich durchaus positiv meine. Außerdem sind alle vier Menschen in dieser Band einfach unfassbar toll. Genau wie der Sound, den sie machen.
3. CLUSTER BOMB UNIT – Raw Punk Kommando
CBU sind nicht gerade für Überraschungen bekannt und so ist auch bei dieser 7“ der Name Programm. Wo CBU drauf steht, ist CBU drin. Stumpf ist Trumpf. Die sind der Inbegriff von Beständigkeit. Die sind so beständig, dass ich mir eine Welt ohne CBU gar nicht mehr vorstellen kann und will.
4. RAKETE FEHLSTART – Schmidt
Rakete Fehlstart machen eine Art von deutschsprachigem Punk, der angenehm anders ist. Das ist irgendwie garagig und immer so ein bisschen hippelig-aufgedreht. Gefällt mir genauso wie die erste 7“ der Band. Würde auch ein Album nehmen.
5. MDC/BRUTALER KATER – Split
Eine tolle Split, die man von der Zusammenstellung so nicht erwarten würde. MDC liefern ab und zeigen sich gewohnt bissig. Sie können es noch. Und Brutaler Kater hat mich als Nachfolgeband von Terrorfett und The Bone Idles sehr neugierig gemacht. Ich weiß, den Gunnar kennen die Älteren vor allem von noch älteren Bands, aber ich kenne die Stimme durch die Bone Idles und mag die neue Formation ganz gerne. Ich bin gespannt auf mehr.
Außerdem cool abgeliefert in 2021: Die Ärzte (Dunkel), Mofakette (Et voila, la réalité), Inwiefern (Rendezvous mit der Realität), Killbite (Salt in open Scars), Megaton (Spielball), Slant (1집), Crisix (The Pizza E.P.), No Guidance (Fireworks for Arsonists), Schöner Sterben mit Heroin & Korn (Feng Shui), Electric Chair (Social Capital 7“)
Zol (Hell&Back, Stuttgart)
Ship Thieves - irruption
Absolut unerwartet kam Anfang des Jahres dieses Emopunk Juwel aus Gainesville um Chris Wollard & co. The Ship Thieves waren immer eher im proberaum bzw. auf kleinen Bühnen beheimatet als die Hauptband Hot Water Music bei der Wollard nur noch bei Studio Aufnahmen mitwirkt und welche mittlerweile richtung (Stadion) Rock schielen, wenn man sich den Mitklatschpart des neuen Vorabsongs zum kommenden Album Fill the Void anhört. I’d rather go fishing (wenn ich Angeln würde).
Und Irruption? Keine Promo, keine videos, kein Firlefanz. Einfach nur ein ungezwungenes, starkes Album welches das Rad nicht neu erfindet. Vielleicht das beste an dem Wollard seit dem the Draft Album mitgewirkt hat.
Turnstile - glow on
2021 ist wohl das Jahr in dem man entweder diese Platte feiert oder Chubby and the Gang/ the Chisel. Als Alternative bleibt nur über die Jugend zu schimpfen.
So frisch wie Glow On hat Hardcore zuletzt bei Fugazi in den frühen 90ern geklungen.
The High Times - heat
Good Vibes Only von dieser sympathischen Band aus Zürich. Neue Platte ist auch schon im Kasten. Ich bin gespannt was da noch kommen wird!
Ffo Sheer Mag
Dan Cooper - Pandemics for Punx
Der ehemalige Downtown Struts Sänger hat dieses Jahr vereinzelte Songs als sogenannte Therapy Sessions veröffentlicht welche hier auf Albumlänge zusammengefasst wurden. Besonders angetan hat es mir der Song New Rock N Roll in welchem the Clash zitiert werden und auf die Situation von Obdachlosen aufmerksam gemacht wird.
Face to Face - no way out but through
Ich verfolge Face to Face Bassist Scott Shiflett auf Instagram, er lädt dort cover songs oder face to face songs hoch die er auf gitarre oder bass spielt. Das der Bruder des Foo Fighters Bassisten talentiert ist wäre eine untertreibung. Das neue Album seiner Band der ich jetzt ehrlich gesagt nie groß Aufmerksamkeit geschenkt habe hat mich dann positiv überrascht. Songs wie blanked out oder der titelsong habe ich tagelang nicht aus dem Kopf bekommen. Schöne und unpeinliche Punkscheibe.
Former Member - Manageable Scratches
Dachte erst das wird jetzt vielleicht meine Platte des Jahres aber dann war es doch wie eigentlich immer bei Platten von Jason Shevchuck. Nach wie vor ist das Zweimann Projekt der Konkurrenz in Punkto Kreativität und Songwriting eine Nasenlänge voraus aber nach einigen durchläufen landet das Album in der Ecke. Ist halt leider nicht Kid Dynamite, die hatten warum auch immer den replay faktor der zumindest mir bei Former Member (und auch bei None More Black) leider fehlt. Dennoch tolle Platte der man anhört das sie aus Leidenschaft zur Musik entstanden ist.
Dinosaur Jr. - Sweep it into space
Dino Jr. halt. Liefern immer ab und sweep it into space ist keine Ausnahme. Bester Song und einer der wenigen welcher von Lou anstelle von J gesungen wird ist Garden. Arg schee!
Rest Easy - Sick Day ep
Ffo Kid Dynamite, Shook ones
Wenn das kommende Album die Qualität dieser ep hält dann könnte das was großes werden. Wer die Band noch nicht kennt und mit den oben genannten Bands was anfangen kann unbedingt mal reinhören. Tip!
Ausser Konkurrenz waren reissues von Therapy?, Unbroken, Merauder, Turmoil, Social Distortion und Rival Schools
Die Enttäuschung bzw. Fehlkauf des Jahres (dachte es ist ein neues Album) sind für mich die verschollenen Descendents Aufnahmen mit 40 Jahre alten Songs welche vor 20 Jahren eingespielt wurden. Notiz an mich: Augen auf beim Pre-ordern und auch den Info Text lesen.
Der Gewinner der Herzen geht ganz klar an den Goldmarks Sampler „Keep Charlottenplatz Alive“. Saures Radler Forever
Lars (Trust-Fanzine, Stuttgart)
Viagra Boys – Welfare Jazz LP