Das Gespäch führte ich mit Alex Schlage (Promotion für Uncle M).
Entstehung des Labels?:
Mirko hat seit etwa Anfang der 00er
Jahre das kalifornische Szenelabel Side One Dummy in Deutschland
aufgebaut und etwa zehn Jahre lang hier vor Ort als Labelmanager
agiert. Irgendwann kam dann der Tag, an dem der Wunsch auf eigenen
Beinen zu stehen, so groß war, dass der Gedanke an ein eigenes Label
gar nicht mehr so unrealistisch war. Im Winter 2011 war's dann soweit
und schwuppdiwupp Uncle M machte seine ersten Gehversuche!
Wer steckt hinter Uncle M?:
Neben Gründer(vater und Vater = Onkel)
Mirko Gläser (der den Löwenanteil leistet!), unterstützen ein bis
zwei Praktikanten_innen, je nachdem wie viele gegenwärtig im Büro
sind, an allen Ecken und Enden, die täglich anfallenden Arbeiten.
Das sind momentan die fleißigen Promobeauftragten Melanie und Joana,
die sich zusammen mit Mirko dem alltäglichen Kampf um den Kaffee
unterziehen. Ich selbst arbeite aus dem übergrauen Paderborn, weine
Münster hinterher und helfe aus, wo ich kann.
So pathetisch es klingt: Uncle M
definiert sich aber natürlich nicht nur durch diese drei bis vier
bloßen Musiknerds, sondern vor allem auch durch die hart arbeitenden
Bands, Labels und viele helfenden Hände und Freunde, die uns Tag
ein, Tag aus supporten.
Erste Veröffentlichtung:
Wichtigste Veröffentlichung?:
Bei so einer Frage kann man nur
kläglich versagen. Mit der Erwartung auf Hate-Kommentare aus den
eigenen Reihen: Ganz subjektiv würde ich mich da auf Apologies I
Have None „London“, Paper Arms „The Smoke Will Clear“ und
KMPFSPRT „Jugend Mutiert“ versteifen.
Labelpolitik?:
Generell verfolgen wir mit Uncle M das
Mantra „Mach soviel selbst wie Du kannst, den Rest erledigen wir“.
Ganz klar muss die Wellenlänge schon die gleiche sein. Nüchtern
gesehen sind wir zwar Label oder eben Promo-Agentur, wir wollen aber
auch Freund mit offenem Ohr und mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen
sein.
Uns ist eine Art content over
money-Mentaliät wichtig. Gemeinsam mit unseren Bands wollen wir
spannend und relevant bleiben, Geschichten erzählen. Keine Gebrüder
Grimm-Märchen, sondern vor allem in Zusammenarbeit mit NGOs wie
Oxfam oder der örtlichen Lebenshilfe gemeinsam Stellung beziehen und
auf soziale, politische Missstände hinweisen.
Wunschbands?:
Puh, es gibt da so einige
ausgesprochene und unausgesprochene Fantasievorstellungen. Natürlich
möchte man gern mal mit Leuten wie Bill Stevenson arbeiten. Aber
manchmal ist es doch auch schön, wenn es bei Wünschen bleibt,
oder?! Insidertipps zufolge soll die Band Jawbreaker ganz okay sein.
Das Album soll auf den Namen „Dear You“ hören, munkelt man. Wenn
die Band nur halb so gut wie der Teenie-Trash-Film und die
unausstehlichen Kaugummis (und ja, der Dinger machen dem Namen alle
Ehre!) ist, dann lassen wir uns schon zu einem Einjahresvertrag
verführen.
Platten für die Ewigkeit?:
Das ist wahrscheinlich tages- und
stimmungsabhängig, wie ich hier antworte. Aber folgende Platten
finden sich definitiv in meiner
zehn-nicht-in-Stein-gemeißelten-Top10-Platten Liste.
Hot Water Music – No Division
Rival Schools – United By Fate
Jawbreaker – Dear You
Top-2013 (muss nicht aufs label
bezogen sein :) )
Es gab so viele fantabulöse
Veröffentlichung im letzten Jahr, sodass solch ein Ranking dem
Ganzen einfach nicht gerecht wird. Zum Jahresende habe ich erstmal
ganz nerdig eine Liste mit Releases gemacht, die mir durch die Lappen
gegangen waren. Selbst, wenn man sich es vornimmt, alle notierten
Platten „abzuarbeiten“, ist das Prozedere zum Scheitern
verurteilt. Die Veröffentlichungen von Daylight, Captain, We're
Sinking, Modern Life Is War, Crash Of Rhinos oder eben Paper Arms
waren großartig! Aber eben auch A Wilhelm Scream, Chvrches, Red City
Radio und Unmengen anderer Releases.
Zukunftspläne?:
Derweil haben wir uns den
Promo-/Release-Fahrplan 2014 bis in die zweite Jahreshälfte schwarz
auf weiß vergegenwärtigt und uns erstmal selbst von dem „Schock“
erholt und ein Bier getrunken. Was sich da schon wieder angehäuft
hat?! Bis zum Herbst ist die Timeline schon proppe voll mit Themen,
von denen wir uns Begeisterungstürme wie feuchte Augen erhoffen und
von denen wir schon jetzt nachts aufgeregt träumen. Verraten werden
wir hier natürlich nichts!
Wer aber möchte und es noch nicht
getan hat, der sollte sich weiterhin den 30. April ROT mar
kieren. Denn da feiert Uncle M seinen
zweiten Geburtstag. Zusammen mit massig Freunden und einer Handvoll
Bands treten wir die zweite Auflage des Uncle M Fest los. Bitte
weitersagen und rumkommen!
http://unclem.merchcowboy.com/
https://www.facebook.com/uncle.m.music
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